„Nein! Werde ich ganz sicher nicht!!“ ich schlug die Haustür hinter mir zu und rannte raus, ich rannte die Straße entlang. Immer und immer weiter rannte ich, so schnell ich konnte, durch die Straßen der Stadt. Blindlings rempelte ich Leute an, dich sich lauthals beschwerten, was mir einfiel oder nur den Kopf schüttelten. Es goss, wie in Strömen doch ich bemerkte es nicht ich wollte nur weg; weg von meinem Vater und weg von den Verpflichtungen, die man mir aufzwingen wollte.
Ich sollte sie Firma meines Vaters übernehmen, was ich nicht wollte, aber das war ihm egal. Dieser Gedanke machte mich rasend vor Wut und gab mir erneut Kraft noch weiter zurennen, die Wirkung hielt aber nicht lange. Meine Schritte wurden langsamer, ich stolperte jetzt nur noch, gerade noch bevor ich zusammen brach konnte ich mich an einer Laterne abstützen. Stumm starrte ich in den schwarzen Nachthimmel, Regentropfen liefen ein Gesicht hinunter, niemand konnte meine Tränen sehen. Nach einer Weile beruhigte ich mich, aber nach Hause würde ich noch nicht gehen ich hatte festgestellt, dass ich so nicht weiter machen konnte. Da war, zu viel Druck, der auf mit lastete, ich ging weiter und mischte mich ins bunte Nachleben von LA. Von überall dröhnte Musik, ich setzte mich in ein Cafe und beobachtete das Treiben, es erinnerte mich ein wenig an meine Heimstadt Seoul. Aber in Seoul war nachts deutlich mehr los als hier, ich zog die Luft ein, die Erinnerung tat immer noch weh. Ich strich mir das nasse Haar mir einer Hand nach zurück, irgendwie hatte ich Lust zu tanzen, ich konnte tanzen sogar sehr gut in Seoul hatte ich jede Nacht getanzt.....ja genau, ich sprang auf. Wobei der Stuhl, auf dem ich saß, krachend umfiel, es war niemand, da also stellte ich ihn einfach wieder auf „Das ist es, ich brauche nur andere Kleidung, damit mich keiner erkennt“ sagte ich zu mir selbst, so konnte ich den Druck loswerden, wenn mein Vater dachte, ich würde mich seinem Willen beugen hatte er sich geschnitten. Ein heimtückisches Grinsen erschien auf meinem Gesicht, während ich im Gedanken einem Plan ausheckte. Ich bezahlte den Tee und ging nach draußen, der Regen hatte aufgehört, also lief ich weiter und suchte einem Platz, wo ich beim Tanzen nicht ganz so nass werden würde. Ja es war gefährlich mitten in Nacht in der Stadt rum zulaufen, aber ich konnte kämpfen ich hatte den 6 Dan in Taekwondo, wusste also mich zu wehren. Wenn ich aber eine Pistole sah, machte ich mich aus den Staub.
Ich kam um 5 Uhr morgens unbemerkt nach Hause, ich schaffte es zu duschen, mich fertig zu machen und sogar noch was zu essen bevor ich die Wohnung wieder verließ. In den nächsten Nächten war ich immer wieder in der Stadt, zuerst hatte ich mir von zu Hause Mundschutz und eine Cape mitgenommen in den anderen Nächten kaufte ich Lautsprecher und anderes Zeug. Ich wusste schon immer das ich nachtaktiv war, doch das glaubte mir ja keiner …..und was war auch gut so.
Dann war es endlich soweit, diese Nacht würde ich zum ersten Mal seit langen wieder tanzen. Als meine Eltern schliefen, packte ich alle Sachen und sprang leise aus dem Fenster. Ich lief die Straße entlang, den Weg kannte ich bereits schon, da ich so gut wie jede nach in die Stadt lief. An meinem Ziel angekommen baute ich erst mal alles auf, der Himmel war Sternenklar und die Straßen waren randvoll mit Menschen. Ich stellte das Plakat auf, dass ich extra dafür gebastelt hatte, ich lächelte, dass Gefühl wieder tanzen zu können, war sehr befreiend. Es überraschte mich, dass es mich so glücklich machte, erst jetzt merkte ich, wie sehr ich das Tanzen vermisst hatte. „Also gut let's go“, sagte ich leise, zog Mundschutz und Cape auf, schaltete die Musik ein und tanzte einfach los. Es dauerte nicht lange, da waren schon die ersten Leute auf mich aufmerksam geworden, erstaunt sahen, sie zu wie ich tanzte. Ich genoss es, endlich war ich wieder in meinem Element. Und auch mein Plakat tat seine Wirkung, es meldeten sich ein paar Jugendliche bei mir die mich tanzen gesehen und wollten mit mir zusammen tanzen. Nachdem ich gesehen hatte, was sie konnten, trafen wir uns Nachts zum Essen und besprachen, wie wir vorgehen wollten. Schnell fanden wir zueinander und wurden enge Freunde, das Tanzen verband uns dabei. Wir schafften es uns einem guten Trainingsraum zu mieten, wo wir die Tänze übten und ich ihnen gelegentlich Tipps und Tricks zeigte. Wir waren quasi wie eine Gang, wir hatten auch Regeln, bloß waren wir friedlich und beschränkten uns aufs Tanzen. Zum ersten Mal fühlte ich mich nicht mehr so verlassen in LA, zusammen mit meinem neu gewonnen Freunden tanzte ich nun jede Nacht in den Straßen von LA.